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Predigt in Freiburg i. Br. am So., 18.07.2021 Von Erzd. Martin H. Lissmann , Köln

Vater Mircea, geben Sie den Segen.

Ich danke Ihnen, P.C. Parinte Mircea, daß Sie mich wieder eingeladen haben und ich freue mich, viele bekannte Gesichter wieder zu sehen, da ich schon oft bei Ihnen in Freiburg war..

Und nun zum Hl. Evangelium dieses Tages. Vorweg eine kleine Einleitung: Unsere Hl.  Mutter Kirche zeigt uns ihre spirituelle Fürsorge für uns u.A. dadurch, daß sie eine Leseordnung der einzelnen Evangelienteile festgelegt hat, durch deren Befolgung wir einen roten Faden erkennen sollen, der uns unsere Erlösungsgeschichte vor Augen führt:

  1. Vor 4 Wochen feierten wir das hochheilige Pfingstfest, das Fest der Ausgießung des Hl. Geistes auf die Apostel und die sich in ihrer Mitte befindende Gottesgebärerin Maria, nämlich, das Fest der Gründung der Hl. Kirche.
  2. Vor 3 Wochen feierte die Kirche sich selbst, indem sie “Aller Heiligen“ (1.So.n.Pf.) gedachte, die in ihr lebten und heute leben durch die Furcht einflößenden Texte aus Math. 10 + 19.
  3. Vor 2 Wochen (2.So.n.Pf.) gedachte unsere rumänische Kirche aller der Heiligen, die auf rumänischem Boden aufblühten und lebten, und als Gesamtorthodoxie feierten wir die Berufung der ersten 4 Apostel, der 2 Brüderpaare Simon-Petrus und Andreas und Jakobus und Johannes.
  4. Vor 1 Woche (3.So. n. Pf.) fängt die Katechese der Kirche mit ihren eigenen Kindern an, indem sie uns „die Sorgen des Lebens“ bei Math. 6, 22-33 vor Augen führt.
  5. Und heute, am 4.So. n. Pf., erinnert uns die Hl Kirche an den absoluten Glauben an den Herrn, den ein Fremder hatte, wenn ER bei Math.8, 10 sagt: „Wahrlich wahrlich, ich sage euch, : Bei niemand in Israel fand ich so viel Glauben.“

Mit diesem Zitat will die Hl. Kirche uns wach rütteln, genau so zuversichtlich zu denken und zu handeln, wie dieser römische Zenturio! Dieser Römer glaubte, dieser Römer bewiess, daß  jeder Heide den Messias Jesus aus Nazareth als Gott und Erlöser annehmen kann!!!

Und nicht nur dies, das wäre bereits genug des Glaubens, nein, auch die Intensität der Worte des Hauptmannes sind eine Aussage in sich: Alles, oder Nichts !!!, nicht lauwarm, oder eventuell, oder warten wir die Umstände ab, nein, dieser Römer ist aus einem Guss, er denkt und spricht total!

Und diese Aussage beeindruckt Jesus so sehr, daß ER nicht nur die dem Zenturio versprochene Heilung sofort ausführt, also erfüllt, der HERR nutzt sogar diesen Augenblick, um SEINEN Zuhören sogar eine Drohung auszusprechen, nämlich, „…die Kinder des Reiches aber werden ausgestoßen in die Finsternis draußen; dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.“

Also, was tut der Herr in einer und derselben Handlung: ER  erlöst, und ER verurteilt !

Hier liegt also die Pointe des heutigen Evangelienabschnittes: es frage sich also ein jeder von uns, die wir hier anwesend sind, was wir sein wollen: ein Zenturio mit Glauben, dem sofort geholfen wird, oder irgend ein Zuhörer, der dabei steht, aber nicht glaubt, und daher hinausgeschmissen wird ???

Wachen wir also auf: am letzten Sonntag wurden wir an die Sorgen des Lebens erinnert, heute werden  wir nach dem starken oder schwachen Glauben gefragt!!!

Daher bitten wir alle GOTT, ER möge täglich unseren Glauben wachsen lassen und ihn dadurch stärken!

Amen!

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